Das war die europäische Mobilitätswoche 2016
In Zeiten, in denen die unmittelbaren Folgen des Klimawandels spürbarer werden, ist ein langfristiges Umdenken in Bezug auf unser tägliches Mobilitätsverhalten unverzichtbar. Gerade im innerstädtischen Bereich lässt sich hier sinnvollerweise beim motorisierten Verkehr ansetzen. Die Europäische Kommission legt mit der Mobilitätswoche jedes Jahr im September einen Kommunikationsschwerpunkt auf die Förderung nachhaltiger, energieeffizienter und gesundheitsbewusster Fortbewegung. Denn Bewusstseinsbildung zu umweltfreundlicher Fortbewegung ist der erste Schritt hin zu umfassendem Klimaschutz, zu dem sich Österreich bei der UN- Klimakonferenz vergangenen Dezember in Paris bekannt hat.
Über 50 Veranstaltungen in Wien zu klimafreundlicher Mobilität
Das Mobilität nicht ausschließlich eine ernsthafte Angelegenheit ist sondern auch Spaß macht zeigen die vielfältigen Veranstaltungen und Aktionen in der Mobilitätswoche in Wien. Verschiedenste Organisationen, Initiativen, Firmen und Vereine lockten mit ihren „bewegten“ Angeboten und motivierten dazu die Stadt aktiv – also per Rad, Öffis oder zu Fuß – zu entdecken.
Neben Bewegungsinitiativen mehrerer Nachbarschaftszentren, Vorträgen von Fachleuten aus dem Bereich Verkehr und Werksführungen von Wirtschaftskammer Wien und unterschiedlichen Mobilitätsanbietern erfreuten sich die Besucherinnen und Besucher im Besonderen an insgesamt sechs Straßen- und Mobilitätsfesten. Auch Radexpeditionen und geführte Spaziergänge ermöglichte es den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, ihre Grätzel aus neuen Blickwinkeln kennenzulernen. Radtraining gab es für die jüngsten Verkehrsteilnehmer beim KinderRadSpaß, genauso wie für Seniorinnen und Senioren – denn das Alter soll aktiver Mobilität nicht im Wege stehen!
Jahr des Zu-Fuß-Gehens mit VCÖ-Mobilitätspreis ausgezeichnet
Die Mobilitätsagentur lud bei verschiedensten Veranstaltungen Besucherinnen und Besuchern mit dem Barfußparcours, gratis Radchecks und KinderRadSpaß dazu ein, Mobilität in der Stadt neu zu erleben und informierte über aktuelle Aktionen und Kampagnen. Unter anderem diskutierte Petra Jens, Beauftragte für Fußverkehr in Wien, bei Sanfte Mobilität findet Stadt, einer Veranstaltung der Volkshochschulen, der Mobilitätsagentur und der Wiener Linien mit anderen Fachleuten über nachhaltige Stadt- und Verkehrsplanung. Außerdem durfte sich die Mobilitätsagentur über eine Prämierung des VCÖ (Verkehrsclub Österreich) freuen: Die 2015 durchgeführte Kampagne „Jahr des Zu-Fuß-Gehens“ wurde in der Kategorie „Gehen, Radfahren und Straßenraumgestaltung in Städten“ mit dem Mobilitätspreis ausgezeichnet.
Streetlife Festival
Unbestrittener Höhepunkt der Mobilitätswoche in Wien war das Streetlife Festival am 17. und 18. September, das wie in den Jahren zuvor in der Babenbergerstraße stattfand. 2016 feierten 28.000 Menschen die Straße als Wiens größtes Wohnzimmer.
Die Stadt zurückerobern am „autofreien Tag“
Wie jedes Jahr stellte der autofreie Tag am 22.09. den Abschluss der Mobilitätswoche dar. Europaweit sollen Autofahrerinnen und Autofahrer an diesem Tag dazu angeregt werden, ihr Auto stehen zu lassen und andere Fortbewegungsmethoden für sich zu entdecken. Denn ansteigender motorisierter Verkehr bedeutet schließlich Gesundheitsbelastung und Verminderung der Lebensqualität für alle. Der Aktionstag wurde vom Verkehrsverbund Ost Region unterstützt: am 22.09. galt in der Region jedes gelöstes Einzelticket als Tagesticket. Alljährlich weist auch die NGO „Autofreie Stadt“ auf die drängende Problematik von innerstädtischem Autoverkehr hin. Dieses Jahr wurde mittels einer Fotoaktion am Ring darauf aufmerksam gemacht, wieviel Platz den Menschen durch die Reduktion von motorisiertem Verkehr zurückgegeben werden könnte.
„Wien bewegt – die Zukunft urbaner Mobilität“
Ein kleiner Trost für alle, die die Angebote der Mobilitätswoche nicht nutzen konnten: das Thema aktiven Mobilität bleibt in Wien dweiterhin aktuell. Von 22.9. bis 16.12. ist in der Wiener Planungswerkstatt die Ausstellung „Wien bewegt. Die Zukunft urbaner Mobilität“ zu sehen. Besucherinnen und Besucher können sich einen Überblick über innovative Mobilitätskonzepte in Wien verschaffen und werden eingeladen, sich bei mehreren Vorträgen und Diskussionen mit eigenen Ideen zur innovativen Stadtentwicklung einzubringen.