5 Dinge, die Sie über Kagran wissen müssen

Kagran liegt im Nord-Westen des 22. Wiener Gemeindebezirks, der Donaustadt, und grenzt im Norden an Floridsdorf und die niederösterreichische Stadt Gerasdorf. Vor allem junge Menschen verbinden mit Kagran das Westfield Donau Zentrum – immerhin das größte Einkaufs- und Entertainmentcenter Wiens. In Kagran gibt es mindestens so viel, wenn nicht sogar mehr, zu entdecken, wie in den über 300 Geschäften des Donau Zentrums. Wir haben hier Wissenswertes zum LiDo-Stadtteil zusammengestellt. Sie haben Insider-Tipps zu Kagran? Wir freuen uns über Ihre Kommentare.

1. Die Geschichte rund um Kagran

Kagran wurde 1199 zum ersten Mal urkundlich erwähnt, unter dem Namen ‚Chagaran‘. Zur Wortherkunft dieses Namens gibt es zwei Interpretationen. Zum Einen stammt der Name von Graf Charge ab, der im 12. Jahrhundert in der Gegend rund um das heutige Kagran Land besaß. Zum Anderen lässt er sich vom verwandten Wagram ableiten. Vor der Donauregulierung im 15. Jahrhundert wurde dieser Stadtteil auch als „Wogenrand der Donau“ bezeichnet.

In den Jahren 1904/05 wurde Kagran in den 21. Wiener Gemeindebezirk, Floridsdorf, eingemeindet. Und seit 1954 gehört Kagran zum 22. Bezirk und bildet mit 7 weiteren Gemeinden den Bezirk Donaustadt. Kagran umfasst heute ein Gebiet von 1078,87 Hektar: der Großteil liegt in der Donaustadt – und fünf Hektar Kagran in Floridsdorf.

2. Georg der Drachentöter – Schutzpatron von Kagran

Pfarrkirche Hl. Georg (c)Bwag/Commons

In der Nähe des Verkehrsknoten Kagraner Platz befindet sich die Kagraner Pfarrkirche, die Hauptkirche der Pfarre St. Georg. Sie gilt als die älteste heute noch bestehende Pfarre Wiens. Die Kirche wurde im 12. Jahrhundert errichtet und ist das älteste Bauwerk Wiens links der Donau. Seit seiner Erbauung musste das Bauwerk einiges durchmachen: Im 17. Jahrhundert, während der Türkenbelagerung, wurde es verwüstet. Im 18. Jahrhundert beschädigten zwei Brände die Kirche schwer. Im 19. Jahrhundert wurde es von einem Eisstoß heimgesucht und stark beschädigt. Und im 20. Jahrhundert, im Jahr 1990, stürzte die baufällige Orgeltribüne ein, woraufhin die Kirche schließlich generalsaniert wurde. Im Jahr 1992 wurde sie dann neu eröffnet und steht seither unter Denkmalschutz.

Das Wappen von Kagran mit Georg dem Trachentöter

George, der Drachentöter, dem die Kirche geweiht ist, ist der Schutzpatron von Kagran. Deshalb schmückt er auch das Wappen von Kagran.

3. Japanischer Garten in Kagran

Für alle Japan-Fans muss es nicht gleich eine aufwendige und mehrstündige Flugreise sein, um japanische Gärten zu besichtigen. Den Japan-Flair kann man auch ganz einfach in Wien erleben – mit fernöstlicher Verzauberung garantiert. In Kagran gibt es den sogenannten Schulgarten, eine Übungs- und Anschauungsfläche für die Schüler_innen der Berufsschule für Floristik und Gartenbau. Dort gibt es viele Themengärten, einer davon ist der japanische Garten.

Schulgarten in Kagran (C) MA42

Dieser wurde in Zusammenarbeit mit einem japanischem Gartengestalter angelegt. Der Garten soll den Schülerinnen, Schülern, Besucherinnen und Besuchern die vielfältige Pflanzenwelt Ostasiens näher bringen. Im Garten befinden sich prägende Elemente der fernöstlichen Gartenkultur, wie etwa Quellstein, Bachlauf, Teich, Steinlaterne oder Wildscheuche.

Der Garten besteht aus zwei Teilen: dem Betrachtungsgarten und dem Teichgarten. Den Betrachtungsgarten dürfen Besuchende nicht betreten, er dient ausschließlich der Meditation sowie der Natur- und Kunstbetrachtung. Im Teichgarten befinden sich ein Wasserfall, ein Sprudelstein und die Steinlaterne. Die botanischen Highlights im japanischen Garten sind japanische Fächerahorne, verschiedene Bambusarten, Kirschbäume oder Farne. Außerdem gibt es zu großen Bonsais geformte Nadelbäume, wie Kiefern oder Wacholdern, zu betrachten.

4. Ernst-Hinterberger-Gasse

Wie bereits im Blog über Kaisermühlen erwähnt, kennen viele Nicht-Wienerinnen und -Wiener Kaisermühlen dank Ernst Hinterberger und der Fernsehserie „Kaisermühlen Blues“. Doch wer war Ernst Hinterberger und was hat er mit Kagran zu tun?
Ernst Hinterberger, geboren 1931 in Wien, war Schriftsteller und Drehbuchautor. Neben seinem schweren Leben als Fabrikarbeiter widmete er sich ab den 1950er Jahren der Schriftstellerei. In Hinterbergers Büchern geht es meist um die kleinen Leute aus den Wiener Arbeitervierteln, mit all ihren Problemen, ihrem Hass un ihrer Frustration, aber auch ihre Glücksmomente kommen nicht zu kurz. Nachdem er bereits zahlreichen Romane veröffentlicht hatte, schaffte er 1984 den Durchbruch mit einer Reihe an Kriminalromanen, in der er die bekannte Figur des „Trautmann“ prägte.
Neben Romanen und Erzählungen verfasste Ernst Hinterberger auch eine große Anzahl an Theaterstücken, Fernseh- und Hörspielen. Seinen größten Erfolg feierte er mit der legendären Fernsehserie „Ein echter Wiener geht nicht unter“. Die Kultfigur des Mundl Sackbauer, gespielt von Karl Merkatz, wurde zu einem Synonym für den bodenständigen, manchmal recht herben Wiener Kleinbürger.

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Im Mai 2012 starb Ernst Hinterberger und bekam ein Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof. Seit 2014 gibt es in Kagran, an der Grenze zu Kaisermühlen, die Ernst-Hinterberger-Gasse, die ihm gewidmet wurde. Auch der Gemeindebau in Margareten, in dem er 56 Jahre gelebt hatte, bekam den Namen Ernst-Hinterberger-Hof.

5. Eishockey lebt in Kagran

Gar nicht weit weg vom Donau Zentrum befindet sich die Erste Bank Arena, eine Eissporthalle, in der Pivatpersonen und auch Schulklassen eislaufen gehen können. Hauptsächlich aber ist die Halle die Heimstätte der spusu Vienna Capitals. Die Eishockeymannschaft – kurz „Caps“ genannt – wurde im Jahr 2001 gegründet und spielt seither in der höchsten Spielkasse im österreichischen Eishockey. Erstmals schafften sie es in der Saison 2004/05 ins Finale. Dort legten sie eine Kopf-an-Kopf Finalserie gegen den Kärntner Klub KAC hin und konnten sich im entscheidenden Finalspiel durchsetzen und holten den ersten Meistertitel in der Vereinsgeschichte. Auf den nächsten Meistertitel mussten die Wiener lange warten, 12 Jahre später, in der Saison 2016/17, war es dann wieder soweit: Die Caps durften sich zum zweiten Mal Meister nennen.

Bis zum Jahr 2018 hieß die Heim-Spielstädte der Caps Albert-Schultz-Halle, benannt nach dem ehemaligen Bezirksvorstehers des 22. Bezirks Albert Schultz. Danach wurde sie nach dem damaligen Hauptsponsor der Eishockeyliga, Erste Bank, umbenannt.

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