Menschenmenge auf der Rotenturmstraße im 1. Bezirk Wiens.

Wienerinnen und Wiener sind klimafreundlich unterwegs: 44% aller Wege werden mit dem Rad oder zu Fuß erledigt

Zu-Fuß-Gehen und Radfahren bleiben auch 2021 auf extrem hohem Niveau. Drei Viertel ihrer Wege legten die Wienerinnen und Wiener im Jahr 2021 klimafreundlich zurück. Fast die Hälfte, 44% aller Wege in Wien wurden zu Fuß oder per Fahrrad erledigt. Das zeigt die jährliche Verkehrserhebung der Wiener Linien.

Das verdeutlicht die große Bedeutung, die aktive Mobilität während der Pandemie-Jahre gewonnen hat. Im Alltag fahren die Menschen in Wien häufiger mit dem Rad zur Arbeit, gehen zum Einkaufen oder erledigen kurze Strecken zu Fuß. Das ist klimaschonend, gesund und ausgesprochen raumverträglich. Wer ohne Auto auskommt, verbraucht keinen wertvollen Platz mit Parken.

Wien: Stadt der Fußgängerinnen und Fußgänger

Überraschend hoch blieb der Anteil des Zu-Fuß-Gehens auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie. Weit über ein Drittel ihrer Wege gingen die Wienerinnen und Wiener zu Fuß*. Ziele in Wohnort-Nähe, aber auch das Spazieren in der Freizeit waren beliebt wie noch nie.
Schon immer lag der Anteil des Zu-Fuß-Gehens in Wien auf einem relativ hohen Niveau. Seit dem Jahr 1970 wurden konstant zwischen 26 und 28% der Alltagswege zu Fuß zurückgelegt. Im Jahr 2020 erlebte das Zu-Fuß-Gehen – auch bedingt durch die Corona-Krise – einen Aufschwung. 37% aller Wege wurden zu Fuß erledigt. Dieses außergewöhnlich hohe Niveau wurde auch im Folgejahr nahezu beibehalten: 35% – also mehr als ein Drittel – all ihrer Wege legten die Wienerinnen und Wiener 2021 zu Fuß zurück.

Radfahren: Hohes Niveau wurde gehalten

Auch der Anteil der mit dem Rad zurückgelegten Wege ist im Jahr 2020 um zwei Prozentpunkte, von 7 auf 9% gestiegen. Die Wienerinnen und Wiener sind auf den Geschmack des Radfahrens gekommen und dabeigeblieben. Der Anteil fiel nicht auf das Niveau vor der Krise zurück, sondern konnte gehalten werden.

Wieder mehr Wege mit den Öffis

Im Vergleich zum Vorjahr erholte sich der Öffi-Anteil wieder langsam und stieg von 27 auf 30%. Zuvor erlebten die Öffis wegen der Corona-Pandemie sehr starke Einbußen beim Modal Split – von 2019 auf 2020 gingen ganze elf Prozentpunkte verloren.

Rückgang bei Autofahrten

Wesentlich für die Klimaziele der Stadt Wien ist letztendlich immer die Frage, ob sich beim Anteil des Autofahrens an der Verkehrsmittelwahl der Wienerinnen und Wiener etwas ändert. Das war 2020 überraschender Weise nicht der Fall. Im zweiten Pandemie-Jahr zeigte sich ein leichter Rückgang von einem Prozentpunkt. Das ist bemerkenswert: Seit dem Jahr 2012 lag der Anteil der Autofahrten am Modal Split ziemlich konstant bei 27%. Erst nach 9 Jahren und einem Extremereignis wie der Covid-19 Pandemie hat sich daran etwas verändert.

Es bleibt abzuwarten, ob auch nach Abklingen der Corona-Krise Maßnahmen wie Parkraumbewirtschaftung, Bewusstseinsarbeit und der Ausbau guter Rad- und Fußverkehrs-Infrastruktur diesen Trend fortsetzen können.

 

* Beim Modal-Split zählt ausschließlich das Hauptverkehrsmittel. Demnach sind zu Fuß zurück gelegte Teilstrecken, etwa der Weg zu einer Öffi-Station, in dieser Zahl nicht enthalten.