Geh-Café: Essling Relaxed

Mitte Mai entführte das Geh-Café nach LiDo, also auf die linke Seite der Donau. Gemeinsam mit dem Urbanisten Wolfgang Dvorak spazierten über 70 Gäste durch den an Niederösterreich grenzende Donaustädter Stadtteil Essling. Dabei entdeckten sie ein städtisches Dorf, das viel zu bieten hat.

Der Platz vor der Kirche auf der Esslinger Hauptstraße bildete den Ortskern schon, als Essling noch ein Dorf war. Auch heute ist hier die Nahversorgung des Bezirksteils zu finden. Die Esslinger Hauptstraße verströmt, als zentrale Verkehrsachse, keinen dörflichen Charme mehr – aber nur wenige Meter entfernt ist es ruhig und grün.

Erstmals erwähnt wurde der Ort im Jahre 1258 als Ezzelarn. Historische Bedeutung erlangte Essling im Jahr 1809 in der Schlacht bei Aspern, die in Frankreich „Schlacht bei Essling“ genannt wird. Auf dem Gebiet des heutigen Aspern und Essling erlitt die Armee Napoleons I damals eine erste Niederlage. Bis 1938 war Essling eine eigenständige Gemeinde, bevor es Teil der Donaustadt und eine der 89 Katastralgemeinden Wiens wurde.

Entlang der Kirschenallee

Ein grüner Hain, gesäumt von den namensgebenden Kirschenbäumen führt vom Dorfplatz bis zur Laubau.
Direkt an der Allee befinden sich auch Esslinger Institutionen – der Fußballverein SV Essling und die Ganztagsvolksschule Kirschenallee. Beim Spaziergang durch die Allee entfaltet sich der dörfliche Charakter Esslings. Hochhäuser wird man hier kaum finden.

Nationalpark Donau-Auen

Wien ist, neben Sidney und Nairobi, die einzige Stadt mit einem Nationalpark auf städtischem Gebiet. Wer in Essling wohnt, kann sogar zu Fuß dorthin gehen. Denn Essling grenzt direkt an den Nationalpark Donau-Auen.

Die Donau-Auen sind eine der letzten intakten Au-Landschaften Europas und stehen als Nationalpark unter Schutz, die Lobau nimmt etwa 24 Prozent des Nationalparks ein. Wer sich die artenreiche Tier- und Pflanzenwelt ansehen möchte, kann den Nationalpark besuchen. Dabei gelten Regeln, man darf beispielsweise die gekennzeichneten Wege nicht verlassen. So bleibt die Schönheit der Natur erhalten.

Das Geh-Café erlaubte sich nur einen kurzen Blick in die Lobau – am Rande der Esslinger Furt – und bewegte sich dann wieder in Richtung Ortskern.

Schöner Wohnen

Der Spaziergang führte weiter durch Wohnsiedlungen. In den Gärten wurden gerade die Griller fürs Abendessen angeworfen.

Essling ist in vielen Bereichen eine ruhige Wohngegend. Zwischen den Genossenschaftswohnungen und Reihenhäusern finden sich Parkanlagen und Spielplätze. Auch an Kindergärten, einem Jugendzentrum und einem Skatepark kam das Geh-Café vorbei.

Was auffällt ist, dass es wenige Gehsteige gibt. Tatsächlich wurde durch ein Einbahnsystem und Tempo 30-Zonen sowie das Parkpickerl in den Wohnsiedlungen eine Verkehrsberuhigung erreicht. Der Verkehr konzentriert sich mittlerweile – auch zur Freude der Anrainer*innen hauptsächlich auf den großen Verkehrsachsen, wie der Esslinger Hauptstraße.

Musikalisches Essling

Nahe des Dorfplatzes befindet sich Esslings musikalisches Zentrum. Im Jazzpark Essling findet man seit 2005 den Kulturstadl und ein Museum zu Ehren des verstorbenen Esslinger Jazz-Musikers Fatty George.
Jeden Sommer findet im Park – bei freiem Eintritt – das Esslinger Jazz-Festival statt.

Treffpunkt Essling

Während die Geh-Café Besucherinnen und Besucher nach dem langen Spaziergang bei Snacks und Getränken relaxen konnten, erzählte Sabine Gsöttner von einer spannenden Esslinger Initiative: Treffpunkt Essling.

Treffpunkt Essling ist ein Zusammenschluss von Unternehmer:innen, Vereinen, Stadtplaner:innen und Einzelpersonen, die das Ortszentrum von Essling nachhaltig stärken wollen und dabei auf Begegnung, Beteiligung und Identität setzen. Ziel ist es das Miteinander in der Nachbarschaft zu stärken.

Essling ist einen Besuch wert!

Mehr Wissenswertes zum Stadtteil finden Sie hier: Things to know about Essling