5 Eigenschaften, die Sie von Leopoldau kennen sollten
Im Nordosten von Floridsdorf liegt der Bezirksteil Leopoldau, westlich begrenzt durch die Ruthnergasse. Nördlich endet das Gebiet des früheren Angerdorfes an der Landesgrenze, im Westen bei der Wagramer Straße. Damit liegt Leopoldau fast zentral in LiDo. Im folgenden Text verraten wir Ihnen fünf Eigenschaften über Leopoldau, die Sie sich merken sollten, vor allem dann, wenn Sie diesen Bezirksteil nur aus Barbara Alberts Film „Nordrand“ kennen.
Benannt
Der kleine Ort wird erstmals Anfang des 12. Jahrhunderts als Alpiltowe erwähnt, das sich später zu Eipeldau wandelt, bevor es ab den 1730er Jahren seine heutige Bezeichnung erhielt. An diesen alten Namen erinnert seit 1970 der Alpiltoweweg. Apropos Straßennamen, in Leopoldau geht’s flüssig zu. Von Gerlos bis Pinkau, von Thaya bis Feistritz, von Aist bis Möll: Hier erinnern zahlreiche Straßennamen an Flüsse in ganz Österreich. Sie können somit quasi durch ganz Österreich spazieren, wenn Sie die Nordrandsiedlung besichtigen, in der sich die besagten Straßenzüge befinden.
Beleuchtet
Der bekannteste Ort in Leopoldau war sicher das Gaswerk Leopoldau, das zwischen 1911 und 1987 in Betrieb war. Auf dem Betriebsgelände wurde aus Kohle Stadtgas hergestellt. Dieses wurde als Leuchtgas in der Straßenbeleuchtung sowie in der Beleuchtung von Fabriken eingesetzt. Außerdem diente es in Privathaushalten für Beleuchtung und zum Kochen und Heizen. Mit den Nachfolgern Elektrizität und Erdgas wurde Stadtgas im Laufe der Jahrzehnte irrelevant, was letztendlich auch zur Schließung des Gaswerks führte.
Bewohnt
Auf dem Gelände des ehemaligen Gaswerks entsteht seit einigen Jahren das neue Wohnviertel Neu Leopoldau, das 2024 fertiggestellt sein soll. An seine frühere Geschichte erinnern auch im neuen Wohnviertel noch alte Verwaltungs- und Lagergebäude des Gaswerks, die in das neue Ensemble integriert wurden.
Die IBA Wien – die Internationale Bauaustellung Wien 2022 – begleitet diesen neuen Stadtteil außerdem mit Broschüren und lädt regelmäßig zu Führungen ein. Bis zum Herbst finden alle paar Wochen Spaziergänge unter dem Motto „Alte Industrie macht jungem Wohnen Platz“ statt.
Erwerbslos
Aber nicht nur in Neu Leopoldau wird gewohnt, sondern in ganz Leopoldau. Bekannt sind die Großfeldsiedlung und die Nordrandsiedlung, beide mit ihrem ganz eigenen Charme. Vorstellen wollen wir Ihnen hier aber die Erwerbslosensiedlung Leopoldau, ein Projekt des Roten Wiens, das im Austrofaschismus finalisiert wurde. Insgesamt wurden zwischen 1932 und 1935 über 400 Häuser für Ausgesteuerte errichtet. Bei Ausgesteuerten handelte es sich in der Ersten Republik um Personen, die kein Arbeitslosengeld mehr erhielten und von der öffentlichen Fürsorge lebten. Die ausgesteuerten Personen mussten sich daher mit jeweils 2.000 Arbeitsstunden an der Erschließung des Geländes und der Errichtung der Häuser beteiligen.
Aufgebahrt
Irgendwann ist’s dann mit dem Wohnen in Häusern vorbei. Verstorbene finden ihren neuen Platz am Leopoldauer Friedhof. Eine Besonderheit auf diesem Friedhof ist, dass er keine Aufbahrungshalle hat. Das führte dazu, dass Tote bis 1945 in ihren eigenen Wohnungen aufgebahrt wurden. Nachdem das ab 1945 gesetzlich verboten war, bahrte man Verstorbene entweder in der Kirche oder vor dem Friedhofskreuz auf.
Zusätzlich ist Leopoldau natürlich lebendig, grün und groß. Verraten Sie uns in den Kommentaren, welche Eigenschaften von Leopoldau auch alle anderen kennen sollten!