Geh-Café: Kurze Wege in Margareten
Der 5. Bezirk Margareten befindet sich im Wandel. Nicht zuletzt durch den Bau der U-Bahn quer unter dem Innenstadtbezirk. Beim Geh-Café am 27. Juni haben wir uns gemeinsam mit Klaus Mayer, dem Vorsitzenden der Kommission für Bezirksentwicklung, Mobilität und Bürger:innenbeteiligung diesen Wandel genau ansehen und erfahren, was sich alles verändert.
Im Herz des Bezirks
„Hier fühlen wir uns wohl“, begrüßt Klaus Mayer die über 60 Gäste, die zum Geh-Café gekommen am Siebenbrunnenplatz. Dieser zentrale Platz ist ein beliebter Treffpunkt. Doch auch das „Herz des Bezirks“ wird sich in den kommenden Jahren verwandeln. „Wir haben uns im Bezirk gefragt wie wir den Platz klimafit machen?“ erklärt Klaus Mayer. Auf alle Fälle soll der Platz rund um den Brunnen begrünt und entsiegelt werden. Der vordere Bereich mit Lokalen und Schanigärten soll seinen Piazza-Charakter behalten. Konkrete Pläne zur Umgestaltung werden für den Herbst erwartet.
Siebenbrunnenplatz. Foto: Mobilitätsagentur Wien/Christian Fürthner
Reinprechtsdorfer Straße wird zum Klimaboulevard
Apropos Umgestaltung: In der direkt an den Platz angrenzenden Reinprechtsdorferstraße ist diese in vollem Gange. Hier erkennt man an Absperrungen und Baustellen, dass an einem der größten Infrastrukturprojekte der letzten Jahre im Bezirk gearbeitet wird. Die Straße wird zur Einbahn umgewandelt, Gehsteige werden verbreitert und 32 neue Bäume sorgen künftig für Grün und Schatten. Details zur Umgestaltung der Reinprechtsdorfer Straße.
Zu Besuch bei Gretl
Über die Kohlgasse spazieren die Geh-Café Besucher:innen weiter zum Einsiedlerplatz. Dort besuchen wir „Gretl“. Doch wer oder was ist „Gretl“? „Hier treffen sich Jugendliche um über Gott und die Welt zu reden, jeden Dienstag kommen Seniorinnen und Senioren um gemeinsam zu malen, es gibt eine Lesegruppe, die regelmäßig herkommt und viele mehr. Hier im Gretl gibt es kostenlose Räumlichkeiten für vielfältigste nachbarschaftliche Aktivitäten“, erklärt die Geschäftsführerin des Nachbarschaftszentrums Daniela Gottlieb.
Nach einer kurzen Pause im Parklet vor dem Nachbarschaftszentrum und einem Blick in die Räumlichkeiten geht es schon weiter zur nächsten Station.
Nevillebrücke – kleine Stadtoase
Bunte Blumen, ein bisschen Grün, ein Radweg und bequeme Sitzmöbel. Fast könnte man vergessen, dass man sich hier mitten in der Stadt und ganz in der Nähe der stark befahrenen Wienzeile und der U-Bahn-Linie 4 befindet. Im Jahr 2010 wurde die Nevillebrücke an der Grenze vom 5. zum 6. Bezirk vom Autoverkehr befreit. Seither lädt die kleine „Stadtoase“ zu einer Pause ein. Weil es hier – insbesondere an Sommertagen – sehr heiß werden kann, soll es hier bald auch bald Beschattung geben.
Entlang des Wientals passiert im 5. Bezirk in den nächsten Jahren auch unterirdisch ein Wandel. Der Wiental Kanal wird verlängert. Damit wird die Wasserqualität für den Wienfluss verbessert und die Stadt ist besser vor Hochwasser geschützt.
Auch auf der Oberfläche wird sich in den nächsten Jahren im 5. Bezirk noch einiges tun. Der 5. Bezirk plant einen „Masterplan Gehen“ umzusetzen.
„Wir wollen, dass Leute im öffentlichen Raum zusammen kommen“
Vor mittlerweile acht Jahren wurde die erste großflächige Terrasse im Wiental eröffnet. Mittlerweile ist die Wientalterrasse ein beliebter Treffpunkt im Sommer im Bezirk. Klaus Mayer freut sich, dass die Terrasse gut besucht ist: „Wir wollen, dass Leute im öffentlichen Raum zusammen kommen.“
Auch für das Geh-Café ist die Terrasse ein idealer Endpunkt. Bei Snacks, Getränken und angeregten Gesprächen klingt der Abend aus.