Leitsystem für Fußgängerinnen und Fußgänger
Vom Siebensternplatz bis zum Haus des Meers sind es nur acht Minuten zu Fuß, zum Spittelberg sogar nur zwei. Im Umkreis von acht Geh-Minuten gibt es drei U-Bahnstationen, eine öffentliche WC-Anlage und 8 Carsharing Plätze. Diese und weiter Informationen sind auf dem Wiener Leitsystem für Fußgängerinnen und Fußgänger zu finden. Erste Stelen befinden sich am Siebensternplatz, auf der Mariahilferstraße und der Schleifmühlbrücke. Das Leitsystem ist wichtiger Bestandteil der übergeordneten Flaniermeilen durch die Stadt, die bis 2018 in Wien umgesetzt werden sollen.
Das Leitsystem bietet vor allem für Ortsunkundige bessere und schnellere Orientierung und zeigt die Besonderheiten der Umgebung. Der auf der Info-Stele aufgedruckte Plan gibt unter anderem Entfernungen beziehungsweise Gehzeiten zu den umliegenden Öffi-Stationen, zu Carsharing-Standorten, den Citybike-Stationen oder öffentlichen WCs an. Zusätzlich sind „Short-Cuts“ (z. B. Durchgänge durch Höfe) für Fußgängerinnen und Fußgänger angegeben, mit der Information, ob diese barrierefrei sind oder nicht. Die Informations-Stele ist werbefrei und wird nachts von innen beleuchtet.
Durch das Info-System wird der Fußverkehr in der Stadt weiter gefördert, da Entfernungen realistischer eingeschätzt und die beste Wegstrecke leichter
gefunden werden kann. Öffentlicher Verkehr und der Fußverkehr werden besser verknüpft.
Lesbare Stadt
Das neue Orientierungsleitsystem für Wien basiert auf dem Konzept der Legible City (Lesbare Stadt), dieses wurde in England entwickelt und hat sich dort als Terminus etabliert. Ziel ist ein Vertrautwerden mit der Stadt, einen Prozess der Identifikation und der Aneignung der Umgebung anzustoßen. Das Wissen um den Lebensbereich soll erweitert, das Zu-Fuß-Gehen als schnelle, ökologische und sozial sinnvolle, aber auch angenehme Wahl der Fortbewegung wiederentdeckt werden. Darüber hinaus stellt das Orientierungsleitsystem ein Brandingelement im Stadtmarketing und ein Medium zur Identifikation mit der Stadt dar.
Im Jahr 2018 wurde die Nutzung der Stelen untersucht. Hier finden Sie den Bericht: Abschlussbericht zur Untersuchung der Nutzung der Info-Stelen des Wiener FußgängerInnenleitsystems (MA 19)
Kennzeichnung Öffentlicher Durchgänge
In einem Pilotversuch zu Beginn des Jahres 2018 versah die Mobilitätsagentur erstmals öffentliche Durchgänge mit Hinweistafeln, um diese sichtbarer zu machen. Eine Evaluierung ergab, dass die Kennzeichnung gut ankommt. Drei Viertel der Befragten wünschten sich, dass künftig mehr öffentliche Durchgänge in Wien für Zu-Fuß-Gehende sichtbarer gemacht werden.
Mittlerweile sind 5 öffentliche Durchgänge markiert, weitere sollen folgen.