Der neue Michaelerplatz: grüner und barrierefrei
Von Looshaus, über Michaelerkirche bis Hofburg: Der Michaelerplatz ist berühmt für seine architektonischen Juwele der Vergangenheit und wird jetzt fit für die Zukunft. Mit neuen Bäumen und Grünflächen sowie einem großen Wasserspiel wird der Platz deutlich attraktiver. Der Baustart ist für Februar 2024 geplant.
Facelifting für historischen Platz
Als Knotenpunkt zwischen Heldenplatz, Schauflergasse, Herrengasse, Kohlmarkt und Reitschulgasse verbindet der Michaelerplatz zentrale Orte des 1. Bezirks. Die historische Architektur bildet einen ehrwürdigen und facettenreichen Rahmen um den beinah kreisrunden Platz. Dieser wird durch dem Umbau zu einem neuen Wohlfühlort in der Stadt unter folgenden Prämissen:
- Begrünung: Neun XL-Bäume sowie Grünanlagen, die sich in das historische Ambiente einfügen, sorgen künftig für ein frisches Erscheinungsbild. Zusätzlich erhöhen fünf bepflanzte Hochtröge im Einfahrtsbereich zum Kohlmarkt den Begrünungsanteil. Entlang des Michaelertraktes der Hofburg werden zwei große Pflanzbeete, die komfortable Sitzgelegenheiten bieten, angeordnet. Diese werden mit Gräserstauden und sechs kleinkronigen Bäumen bepflanzt.
- Kühlung: Vor dem Looshaus entsteht ein großes Wasserspiel mit 39 Bodendüsen. Es bringt nicht nur Spielspaß für Kinder auf den Platz, sondern auch Kühlung und ein angenehmeres Mikroklima. Gleich fünf neue Trinkhydranten dienen als Durstlöscher.
- Platz um Verweilen: Zahlreiche neue Sitzgelegenheiten – acht Langbänke, zwei Rundbänke und eine drei-fach Rundbank – laden künftig zum Verweilen und Entspannen ein.
- Barrierefreiheit: Ob mit dem Rollstuhl, dem Kinderwagen oder dem Fahrrad – für alle wird es statt dem holprigen Untergrund eine sanierte Oberfläche geben. In der neuen barrierefrein Oberfläche wird ein taktilen Leitsystem für blinde und sehbehinderte Personen ergänzt.
- Denkmalschutz: Im Austausch mit dem Bundesdenkmalamt wurden die Prämissen für den Denkmalschutz festgelegt. Dazu zählen die Freihaltung der zentralen Blickachse auf das Michaelertor war eine klare Vorgabe sowie das eingefasste, kreisförmige Zentrum des Michaelerplatzes (Architekt: Hans Hollein). Die archäologischen Ausgrabungen im Zentrum des Platzes bleiben bestehen und lassen auch weiterhin in die über zweitausendjährige Geschichte der Stadt blicken. Für die neue Baumgruppe in der Mitte des Michaelerplatzes wird eine Spezialkonstruktion errichtet, damit die darunterliegenden jahrhundertealten Kellergewölbe unbeschadet bleiben und die Bäume dennoch gute Wachstumsbedingungen vorfinden.
Vergrößerte Fußgängerzone, neue Begegnungszone
Im Rahmen der Neuplanung erhalten Fußgänger:innen durch die Erweiterung der Gehflächen deutlich mehr Platz. Auf der Seite des Kohlmarktes, der schon bisher eine Fußgängerzone war, wird diese bis zum inneren Zentrum des Platzes erweitert und reicht künftig bis zur Reitschulgasse. Die übrige Fläche wird zur Begegnungszone. Die neue Pflasteroberfläche aus Naturstein wertet nicht nur das Erscheinungsbild des Michaelerplatzes auf, sie ermöglicht auch das Versickern von Niederschlagswasser.
Die kompakte neue Fahrfläche in der Begegnungszone wird als Einbahn von der Herrengasse bis zur Reitschulgasse geführt – und mit Beton hergestellt, um auch langfristig der Beanspruchung durch die Beschlagung der Fiaker standzuhalten. Am Michaelerplatz gibt’s künftig vier Fiakerstandplätze, aufgeteilt auf zwei Buchten. Weitere zehn Fiakerstandplätze stehen in der Schauflergasse zur Verfügung. Granitmuldensteine und eine entsprechende Anordnung der Einlaufschächte sorgen dafür, dass die Abwässer effizient abgeleitet werden und damit unangenehmen Gerüchen vorgebeugt werden kann. Der bestehende Taxistandplatz in der Reitschulgasse bleibt erhalten.