Neue Straßen in Hernals: „Zu-Fuß-Gehende sollen flanieren können.“
Masterplan Gehen, Bau der U-Bahn-Linie U5 und viel Verkehrsberuhigung. Im 17. Bezirk tut sich so einiges. Eines steht fest: Die Zukunft in Hernals gehört den Fußgänger:innen. Beim Geh-Café im 17. Bezirk konnten sich die Besucher:innen ein Bild davon machen, wie und wo das Zu-Fuß-Gehen in Hernals gefördert wird.
„Der Platz braucht dringend mehr Grünflächen und Bäume“
Mit der Kalvarienbergkirche im Rücken hören etwa 50 Personen aufmerksam zu. Hier auf dem St. Bartholomäus-Platz bricht das Geh-Café zu einem Spaziergang durch den 17. Bezirk auf. Ein schöner Platz, der künftig noch schöner werden soll.
„Der Platz braucht dringend Grünflächen und Bäume“, erklärt Bezirksrätin Elisabeth Mössmer-Cattalini. Als Mitglied von Bezirksentwicklungs- und Verkehrskommision ist sie Guide des Geh-Cafés. Auf dem gepflasterten Platz vor der Kirche sollen künftig Bäume Schatten spenden und Grünflächen gepflanzt werden.. Die Planungen sind bereits in Vorbereitung.
U-Bahnstation Elterleinplatz
Noch ist hier von der U-Bahn keine Spur. Doch die Planungen für die Linie U5 laufen bereits auf Hochtouren.
Bezirksrat Wolfgang Veleta berichtet über die U5 und ihren Bau – genau dort, wo künftig unterhalb die Bahnsteige der Station „Elterleinplatz“ sein werden. Bis dahin erwartet den Bezirk noch eine große Baustelle.
Auch wenn der Bau der U5 nach Hernals eine große Baustelle mit sich bringen wird, freut man sich im Bezirk auf das Plus an Öffentlichem Verkehr. Die Straßenbahnlinie 43, eine der am stärksten frequentierten Straßenbahnlinien Wiens, die den 17. Bezirk mit der Innenstadt verbindet, stößt an ihre Kapazitätsgrenzen. Der Kfz-Verkehr hier ist enorm.
Die vollautomatische U-Bahnlinie 5 wird nach Fertigstellung bis zur S-Bahnstation Hernals fahren. Dort kann man dann direkt die S45, die sogenannte Vorortelinie, umsteigen. Der Bau ist für die Jahre 2027 bis 2032 geplant. Details zum U-Bahn-Ausbau gibt es hier: Öffi-Ausbau U2xU5 – Wiener Linien
Am Elterleinplatz sind Stationsgebäude direkt auf dem Platz und an der Ecke Kalvarienberggasse geplant. Der U-Bahnbau bietet natürlich auch die Möglichkeit, dass Grätzl umzugestalten. Beispielsweise den Verkehr in der Kalvarienberggasse zu beruhigen.
„Das Auto ist ein Auslaufmodell“
Die Kalvarienberggasse wird schon ab 2025 zwischen Pelzgasse und Dornerplatz als Wohnstraße und Begegnungszone gestaltet. Die Fußgänger:innen sollen hier genug Platz haben um stressfrei unterwegs sein können und ihr Grätzl genießen. „Zu-Fuß-Gehende sollen flanieren können“, formuliert Elisabeth Mössmer-Cattalini die Pläne des Bezirks.
Elisabeth Mössmer-Cattalini ist überzeugt: „Das Auto ist ein Auslaufmodell“. Um Klimaziele zu erreichen und das Grätzl aufzuwerten ist es nötig, den Kfz-Verkehr zu reduzieren und das Zu-Fuß-Gehen zu fördern. Deshalb hat Hernals auch einen „Masterplan Gehen“ erstellt.
90 % der Bewohner:innen wünschen sich eine Verkehrsberuhigung
Die Kalvarienberggasse und der Dornerplatz sollen nachhaltig attraktiver gestaltet werden. Mit dem Ziel, die Aufenthaltsqualität und die Verkehrssituation für alle – Nutzer*innen und Geschäftsleute – spürbar zu verbessern. Im Vorfeld hatten auch die Anrainer:innen Gelegenheit ihre Wünsche einzubringen. Diese fließen in die Planung ein, die noch heuer präsentiert wird.
„90 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner wünschen sich hier eine Verkehrsberuhigung“, so Mössmer-Cattalini.
Eine Einbahndrehung wurde bereits umgesetzt. Diese trägt zu weit weniger Kfz-Verkehr beim Dornerplatz bei.
Der Dornerplatz soll neu gepflastert und nach Möglichkeit begrünt werden, wobei Baumpflanzungen wegen der darunter liegenden Parkgarage schwierig werden. Außerdem wird die Bühne vergrößert, so wird der Platz seinem Status als Veranstaltungszentrum im Bezirk noch mehr gerecht. Von Lesungen über Konzerte bis zu Festen findet hier alles mögliche statt – und das soll auch in Zukunft so bleiben.