Große Umgestaltung der Argentinierstraße ist abgeschlossen

Nach rund einem Jahr Bauzeit ist die Umgestaltung der Argentinierstraße abgeschlossen! Mit markant rotem Belag, neuem Straßendesign und zahlreichen Verkehrsberuhigungsmaßnahmen bringt die neue Fahrradstraße mehr Sicherheit für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen. Umfangreiche Begrünungsmaßnahmen und die Umgestaltung des St. Elisabeth-Platzes werten das ganze Grätzl auf. Die zentrale Radverbindung durch den 4. Bezirk ist durch die umfassende Umgestaltung massiv aufgewertet worden.

Größter Beteiligungsprozess im vierten Bezirk 

Auch die Wiedner Bezirksvorsteherin Lea Halbwidl freut sich über die Fertigstellung: „Bereits vor mehr als zehn Jahren wurde über die Neugestaltung der Argentinierstraße diskutiert. Durch die sehr gute Zusammenarbeit des gesamten Teams ist dieses großartige Projekt nun nach rund einem Jahr Bauzeit planmäßig abgeschlossen. Gemeinsam haben wir richtig viel geschafft!“ Die Anrainer:innen wurden von Anfang an die Umgestaltung miteinbezogen. Um ihre Anliegen zu berücksichtigen, wurde 2022 der bisher größte Beteiligungsprozess im vierten Bezirk durchgeführt. Rund 2.500 Personen haben sich an der Abstimmung über mögliche Varianten beteiligt.  Mit deutlicher Mehrheit wurde für die Neugestaltung der Argentinierstraße als Fahrradstraße gestimmt. Im Jänner 2023 konnten sich Interessierte bereits über die adaptierte Verkehrsführung im Viertel informieren und im April gab es erneut eine Info-Ausstellung, bei der zahlreiche Gestaltungsdetails präsentiert wurden. Baubeginn war im November 2023. „Ich danke den Anwohnerinnen und Anwohner ganz herzlich für ihr großes Interesse. Sie haben mit ihrem Votum für die Fahrradstraße die Basis für deren Umsetzung gelegt“, so Halbwidl. „Die meisten im Grätzl haben sich mehr Begrünung, Verkehrsberuhigung und sichere Fuß- und Radwege gewünscht, genau diese Anliegen wurden umgesetzt und verbessern die Aufenthaltsqualität deutlich.“ 

Fotos anlässlich der Verkehrsfreigabe der Fahrradstraße Argentinierstraße

Neue Verkehrsorganisation im Grätzl 

Im Grätzl rund um die Argentinierstraße wurden im November nochmals Info-Folder an die Haushalte verteilt, damit alle wissen, wie die Fahrradstraße funktioniert und welche Änderungen es geben wird. „Selbstverständlich werden alle Zeit brauchen, um sich an die neue Fahrradstraße und die Neuerungen im Grätzl zu gewöhnen. Manche Wege müssen neu gedacht werden und nicht alles wird von heute auf morgen reibungslos funktionieren. Wir ersuchen um Verständnis und Geduld und sind überzeugt, dass sich alles bald gut einspielen wird,“ so Lea Halbwidl. Die Anpassungen wurden bereits Anfang 2023 vorgestellt, um frühzeitig Orientierung zu geben. Dazu kommt nun noch die Einbahnumkehr zwischen Weyringergasse und Goldeggasse, um die Einhaltung der Verkehrsregeln (keine Kfz-Durchfahrt) sicherzustellen.

Mehr Platz für das Gehen, bessere Aufenthaltsqualität 

Die Argentinierstraße konnte zur klimafitten Lebensader durch den 4. Bezirk umgestaltet werden. Durch den Wegfall des alten, zu engen Radwegs entstand Platz für breite Gehsteige und für Begrünungsmaßnahmen. Bepflanzung, helle Pflasterung und Wasserelemente sorgen ab nächstem Sommer für Abkühlung und besseres Mikroklima. Knapp 100 Grünbeete mit 70 neuen Bäumen und rund 50 Hochstammsträuchern begrünen die Radachse. In Summe wurden nach dem Motto „Raus aus dem Asphalt“ ca. 1.300 Quadratmeter Asphalt durch Grünflächen und 1.500 Quadratmeter durch neue Pflasterung entsiegelt. 2 Wasserspiele, 3 Vernebelungsanlagen, 3 Trinkhydranten und 1 Trinkbrunnen ermöglichen Abkühlung in heißen Sommermonaten. 28 Mikrofreiräume und rund 100 neue Sitzgelegenheiten laden zum Verweilen im konsumfreien Raum ein. 20 zusätzliche Fahrradabstellmöglichkeiten und 2 WienMobil-Stationen mit Leihrädern runden das Mobilitätsangebot ab.  

Die neue Fahrradstraße bringt außerdem eine klare Trennung des Fuß- und Radverkehrs. Verbesserte Kreuzungsbereiche mit Gehsteigvorziehungen sorgen für bessere Sichtbeziehungen, breitere Gehsteige und über die Quergassen gezogenes Gehsteigpflaster erleichtern Zu-Fuß-Gehenden das Queren. Ganz besonders gewinnt der St.-Elisabeth-Platz: Er wurde vergrößert, es gibt mehr Platz für Bäume, Spielgeräte und Wasserspiele. Der Radverkehr führt nicht mehr wie bisher über den Platzbereich. Weitere Flächen mit mehr Grün befinden sich in der Belvederegasse vor der Kirche, beim Vorplatz zum Anton-Benya-Park sowie in der Kreuzherrengasse hinter der Karlskirche.

So funktioniert die Fahrradstraße 

Die wichtigste Neuerung: Der Straßenraum wurde völlig neu aufgeteilt und verkehrsberuhigt. Fahrräder und Autos teilen sich nun die rot eingefärbte Fahrbahn, wobei Radfahrende Vorrang haben und etwa auch nebeneinander fahren dürfen. Wie bei Wohnstraßen ist durch die Fahrradstraße keine Durchfahrt für KfZ gestattet. Zu- und Abfahrten für Autos bleiben möglich, sind aber neu organisiert. Durch abschnittsweise Umkehr der Einbahnführung wird der Verkehr insgesamt beruhigt, es gilt wie bisher Tempo 30. Ein Verschwenk der Fahrbahn im Bereich Anton-Benya-Park und Querlinien im Boden für den kreuzenden Verkehr helfen, das Tempo von Autos und Radfahrenden zu reduzieren.