Liesing: Wohnquartier statt Industriegebiet
Atzgersdorf durchlebt im Augenblick eine tiefgreifende Metamorphose. So wie es schon vor über 100 Jahren vom landwirtschaftlich geprägten Straßendorf zum Industrie- und Arbeiter*innenviertel wurde. Der wirtschaftliche Strukturwandel und andere Faktoren führten gegen Ende des vorigen Jahrhunderts zu einer Stagnation. Ein Teil von Atzgersdorf präsentierte sich als Konglomerat aus Gewerbeflächen, Brachflächen, nicht nutzbaren Grünräumen, isolierten Wohnbereichen, verkehrsreichen Straßen, Sackgassen und Barrieren aller Art.
Mittlerweile ist Atzgersdorf auf dem Weg zu einem neuen und modernen Stadtteil. Die Suburbanität hinter sich lassend und aufbauend auf den vorhandenen Identitäten, schält sich ein neues Selbstbild heraus und es entsteht Stadt im besten Sinn. Neben der Vielzahl an Wohnungen, aber auch Geschäften und Gastronomie werden in Atzgersdorf zukünftig zwei große Parks der Bevölkerung zur Verfügung stehen, ein Schulcampus wurde bereits errichtet, die bislang temporären Kulturaktivitäten werden permanente und insgesamt wird es zukünftig mehr als 15 ha zusätzliche Grün- und Freibereiche geben.
Der Spaziergang durch die neuen Strukturen von Atzgersdorf führt zu den ehemaligen UNILEVER-Gründen, zur Sargfabrik und zum Carré Atzgersdorf. Dabei gibt es interessante Einblicke in die Hintergründe und Mechanismen des Stadtplanungsprozesses und Aufschluss darüber, warum das neue Atzgersdorf so ist, wie es ist.
Exkursionsleitung: Volkmar Pamer, ehemaliger Projektkoordinator "Zielgebietsmanagement - Liesing-Mitte", Stadt Wien