2024
Die Leopoldstadt war einst eines der Zentren jüdischen Lebens in Wien. Eine Vielfalt an sozialen und gesellschaftlichen Einrichtungen prägte diesen Bezirk zwischen dem Donaukanal und der Donau. Die prächtigsten Tempel der Stadt befanden sich hier ebenso wie die bescheidenen Bethäuser der orthodoxen Gemeinden. Die Produktenbörse war Umschlagsplatz jüdischer Großhandelsinteressen, daneben reihten sich die kleinen Geschäfte der aus Galizien Zugewanderten. Schulen, Clubs, Kaffeehäuser und Theater prägten das soziale Leben.
Zukunftsorientierte Zionisten lebten hier neben streng-gläubigen chassidischen Juden, Sigmund Freud verbrachte Mit seinem dorfähnlichen Charakter liegt das Servitenviertel gut eingebettet zwischen der ursprünglichen Donau, dem Palais Liechtenstein und der Ringstraße. Doch von seinen Anfängen als Pferdeweide und -schwämme ist heute kaum noch etwas zu erkennen. Tauchen wir in das Herz dieser ehemaligen Wiener Vorstadt ein. Dabei beschäftigen wir uns unter anderem mit der Geschichte des Viertels, das mit seiner Mischung aus Geschäften, Gastronomie und internationalem Publikum Inspiration und Rückzugsgebiet für weltoffene Menschen geworden ist und einst eine lebhafte jüdische Gemeinde hatte.