2024
Einst erstreckten sich auf dem Gebiet des heutigen 8. Bezirks Wiesen, Weingärten und Äcker. Es folgten dörflich strukturierte Vorstädte, nach der 2. Wiener Türkenbelagerung 1683 eine immer dichtere Verbauung durch den Adel, kirchliche Orden und bürgerliche Bauherrn. Beamte, Unternehmer und Künstler ließen sich neben Handwerkern, Kleingewerbetreibenden und Gastwirten nieder, Theater, Vergnügungsstätten und legendäre Cafés zogen die Wiener in Scharen an. Kriegsschäden und die Modernisierungswelle der 60er und 70er Jahre veränderten leider allzu oft und äußerst radikal das Erscheinungsbild des Bezirks.
Heute liegt der Schwerpunkt auf Revitalisierung. Barocke Palais, biedermeierliche Häuserzeilen bestechen neben hochherrschaftlichen Stadthäusern mit prächtigen teils neo-barock oder secessionistisch gestalteten Fassaden. Bedeutende, aber heute oft in Vergessenheit geratene jüdische Vertreter der Wiener Moderne des frühen 20. Jahrhunderts haben die Architektur der Josefstadt geprägt. Zu den Bewohnern zählte das „Who is Who“ Wiens aus der Welt der Literatur, der Wissenschaft und der Politik.