2018
Bevor der Nordwestbahnhof, der letzte große zentrumsnahe Güter-Umschlagplatz in Wien, für den endgültigen Abbruch freigegeben wird, werden seine Geschichte, der Arbeitsalltag sowie die Migrations- und Mobilitätsgeschichte/n der hier tätigen Akteure, deren Arbeit maßgeblich zum Funktionieren der Stadt mit beigetragen hat, ins Licht der Öffentlichkeit gestellt. Dies geschieht einerseits in einer „musealen“ ethnografischen Inszenierung in einem Projektraum vor Ort und einer Serie von Rundgängen über das Areal.
Ausgewiesen als Stadtentwicklungsgebiet, öffnet sich das lange von Mauern und Zäunen umgebene Logistik-Areal, an dem bis vor kurzem noch Container umgeschlagen wurden, erst langsam seiner Nachbarschaft und stellt dabei keineswegs einen geschichtslosen kalten anthropologischen Nicht-Ort dar.
Für viele der hier zuliefernden LKW Fahrer_innen, parkenden Busfahrer_innen, Lager-Angestellten und Unternehmer_innen ist der Bahnhof durchaus mit Bedeutung und Erinnerung aufgeladen. Viele unter ihnen haben Migrationshintergrund. Über ihre Biografien und die sich hier bündelnden transnational weit ausgreifenden Netzwerke lässt sich nicht nur die Transformation des urbanen Großraums nachzeichnen, sondern auch ein Stück weit Wiener Mobilitäts- und Migrationsgeschichte.
Idee von/ Rundgang mit: Michael Hieslmair & Michael Zinganel
Ort / Treffpunkt: Straßenbahnstation „Am Tabor“ Linie 2/ Linie 5 – Johannes Nepomuk-Kapelle an der Straßenkreuzung
Navigationshilfe: tracingspaces.net/lageplan
Anmeldung: hies@him.at | +43 699 12358298
Im Auftrag von
Stadtbaudirektion Wien,
PWB—Projektleitung Wiener Bahnareale