2020
1874 wurde der Wiener Zentralfriedhof eröffnet und 1877 ein Areal von 260 000 m² von der Israelitischen
Kultusgemeinde um 60 000 Gulden von der Stadt Wien erworben, um eine würdige Beisetzung über Mitglieder
nach mosaischen Ritus garantieren zu können. Zwei Jahre später erfolgten die ersten Beisetzungen nach
mosaischem Ritus. Bis zur Schaffung einer Neuen Israelitischen Abteilung im Osten des riesigen Friedhofsareals im Jahr 1916 fanden hier rund 80.000 Menschen ihre letzte Ruhestätte, darunter viele Prominente aus Politik, Wirtschaft und Kunst. Da die Grabesruhe laut jüdischem Glauben nicht gestört werden darf und jüdische Gräber nicht für Nachbelegungen aufgelassen werden dürfen, bietet die Alte Israelitische Abteilung mit ihren vielfach noch aus der Kaiserzeit stammenden Grabstellen einen faszinierenden Einblick in die jüdischen Lebenswelten
Wiens.