2021
„Wien liegt am Donaukanal und nicht an der Donau“, meinte schon Friedrich Torberg. Der einst südlichste und breiteste Arm der Donau erhielt sein heutiges Gesicht im Zuge der Donauregulierung vor etwa 250 Jahren. Für die Schifffahrt und den Handel war er die Lebensader der Stadt. An seinen Ufern entstanden Märkte, architektonische Besonderheiten, Strombäder und Ausflugsschiffe machten ihn zu einem Naherholungsgebiet für die städtische Bevölkerung. Als der letzte Fischmarkt abgesiedelt wurde, verfiel der Kanal in einen Dornröschenschlaf, bis er in den 1990er Jahren von Graffiti-Künstlern aus aller Welt und einer aufstrebenden Gastronomie wiedererweckt wurde. Die Schiffsanlegestelle des Twin City Liners nach Bratislava öffnet das Tor zum Nachbarland, neu geschaffene Grünoasen, ein Badeschiff und sogar Sandstrände machen den Donaukanal heute zu einem heißen Pflaster, das es zu erkunden lohnt.