Begrünung und Kühlung der Stadt: 320 Umgestaltungsprojekte in den Bezirken auf den Weg gebracht

100 Mio. Euro an Fördermitteln für Begrünungs- und Entsiegelungsprojekte in Wiens Bezirken in dieser Legislaturperiode: Das war das Ziel von Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky und Planungsstadträtin Ulli Sima, um in Zeiten der zunehmenden Hitzetage die Begrünung und Entsiegelung in der 2-Millionenstadt voranzutreiben. Dieses ambitionierte Ziel wurde schon jetzt erreicht: Ganze 320 Projekte wurden in den Bezirken seit Anfang 2021 umgesetzt oder auf den Weg gebracht, es wurden Projekte mit 100 Mio. gefördert und somit Investitionen von über 142 Millionen Euro ausgelöst. Die aktuellen Zahlen aus der Bilanz:

  • Begrünung von mehr als 74.000 m² im Straßenraum und auf Plätzen
  • 3.004 neue Bäume an Straßen und auf Plätzen
  • Mehr als 2.500 zusätzliche Sitzgelegenheiten
  • Mehr als 1.930 m² an neuen Wasserspielen

Die größte Entsiegelungs- und Begrünungsoffensive in der Geschichte der Stadt läuft auf Hochtouren, unzählige Projekte sind umgesetzt, an vielen weiteren wird aktuell gearbeitet. Im Zentrum stehen schattenspendende Bäume, weitläufige Grünbeete, kühlende Wasserspiele und zahlreiche Sitzgelegenheiten. Ganz zentral sind auch Entsiegelungsmaßnahmen, die sich gerade bei zunehmenden Starkregenereignissen als zielführend erweisen.

„Wir transformieren unsere Stadt, in allen Bezirken gibt es tolle Entsieglungs-und Begrünungsoffensiven. An dieser Stelle ein großes Danke an die Bezirke, die so engagiert mit uns an den Raus-aus-dem-Asphalt-Projekten arbeiten und so Wien noch lebenswerter machen. Unser Ziel ist es, für die zunehmenden Hitzetage vorzusorgen und unterschiedliche Kühlungsmaßnahmen umzusetzen. Sehr effektiv sind hier die sogenannten XL-Bäume, die bei ihrer Pflanzung schon über 20 Jahre alt sind und daher rasch Schatten spenden“, erläutert Planungsstadträtin Ulli Sima.

Vielen Umgestaltungsprojekten gehen Bürger:innenbeteiligungsprozesse voraus, aktuell läuft beispielsweise eine Befragung in Sachen Umgestaltung Franz Jonas Platz in Floridsdorf, wo Stadt und Bezirk umgestalten, attraktivieren und kühlen wollen.

„Das Wien der Zukunft muss der Klimakrise trotzen und lebenswert bleiben – vor allem im Sommer, wenn ein Hitzerekord den nächsten jagt. Klimaschutz ist Menschenschutz und den besten Schutz vor Hitze bieten Grünraum und Bäume. In den vergangenen fünf Jahren haben wir deshalb im Rahmen der Grünraumoffensive viele Tausend Bäume gepflanzt und mehr als 400.000 Quadratmeter modernen und schattenspendenden Grünraum um- oder neugestaltet. Auch asphaltierte Flächen konnten wir dadurch wieder entsiegeln und klimafreundlicher gestalten. Das Förderprogramm Lebenswerte Klimamusterstadt ist eine wichtige Stütze der Grünraumoffensive und stellt sicher, dass Projekte in den Bezirken punktgenau umgesetzt werden können, damit wirklich jedes Grätzl lebenswert bleibt, sagt Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky.

Klimafitte Highlights in Innen- wie Außenbezirken sorgen für Kühlung

Die Liste der bereits umgesetzten Projekte an Plätzen und Straßenzügen kann sich sehen lassen!

So wurde zu Jahresende der neugestaltete Christian-Broda-Platz fertiggestellt: Auf dem ehemals asphaltlastigen Platz in Mariahilf ist der bisherige Stangenwald 35 neuen Bäumen und über 1.300 Quadratmetern an zusätzlichen Grünflächen gewichen – und das obwohl darunter U-Bahn und Parkgarage liegen. Schon im kommenden Frühling wird das Foyer von Wiens größter Einkaufsstraße in begrünter Pracht erstrahlen. Mehr Fahrkomfort und Sicherheit für Radfahrende bringen zudem breite und baulich getrennte Radwege an der Kreuzung des Gürtels mit der Mariahilfer Straße.

(c) ZOOMVP.AT/Stadt Wien/Fürthner

Auch die Universitätsstraße hat ein neues Facelifting erhalten: Während unter der Erde das umfassende Wiener U-Bahn-Netz weiterwächst, ist die Oberfläche der Universitätsstraße zwischen Alserstraße und Schottentor mit einer erstklassigen Radverbindung und vielen neuen Bäumen sowie Grünflächen neugestaltet. Ein neu aufgeteilter Straßenquerschnitt ermöglicht nun gleich zwei baulich getrennte Radwege für sicheres und komfortables Radfahren und bietet zudem ausreichend Platz für Fußgänger*innen und klimawirksame Entsiegelung. 55 neue Bäume und 1.600 m2 neue Grünflächen verleihen der so zentralen Straße ein neues Outfit.

(c) ZOOMVP.AT/Mobilitätsagentur Wien

Fast fertig ist die neue Altgasse in Hietzing sowie die Treustraße in der Brigittenau. So wird aus der ältesten Gasse im 13. Bezirk eine Begegnungszone mit 19 Bäumen und 18 Grünflächen. Der graue Asphalt weicht neuen Grünflächen und einer barrierefreien Pflasterung, die dem Grätzl ein charmantes und lebenswertes Altstadt-Flair verleihen.
Die Treustraße im 20. Bezirk wiederum wurde von Wallensteinstraße bis zur Webergasse in ein begrüntes und verkehrsberuhigtes Wohnzimmer im Freien umgewandelt. Die Straße wurde zur Fußgänger:innenzone, 10 neue Grünflächen und 14 Bäume sorgen ganz nach dem Motto „Raus aus dem Asphalt“ für Schatten und Abkühlung an heißen Sommertagen. Es wurden über 1.000 m2 Fläche entsiegelt.

Auch der Enkplatz in Simmering erstrahlt in neuem Glanze: Die groß angelegte Umgestaltung mit 38 neuen Bäumen und viel zusätzlicher Begrünung bringt neben einer besseren Erlebbarkeit der bereits bestehenden Grünflächen auch die zusätzliche Entsiegelung von 550 m² Pflasterfläche. Damit werden insgesamt 1.000 m² Staudenbeete und 1.160 m² Naturwiese den Platz zur Grünoase machen. Darüber hinaus werden 760 m² an bisher unzugänglichen Rasenflächen in Zukunft zum Verweilen geöffnet sein.

(c) Stadt Wien/ZOOMVP.AT

Aktuell wir die Äußere Mariahilfer Straße umgestaltet, es entsteht ein baulich getrennter Zwei-Richtungs-Radweg, allein im ersten Abschnitt kommen 18 neue Bäume und 800 m2 neuer Grünraum, der zweite Abschnitt folgt 2026.

Auch die Hütteldorfer Straße wird in 3 Abschnitten umgestaltet – es entsteht eine 4 km lange Ost-West-Radverbindun

g, allein im 1. Abschnitt begeistern 34 neue Bäume und 24 Grünflächen, mit dem 2. Abschnitt entlang der Meiselstraße wird in Kürze gestartet.

Etliche Projekte zur Aufwertung von Plätzen und Straßenzügen sind noch in Arbeit, weitere in Planung. Noch diesen Frühling wird beispielsweise Baubeginn am Julius-Tandler-Platz im 9. Bezirk sein. Der stark asphaltierte Platz vor dem Franz-Josephs-Bahnhof wird – nach breiter Bürger:innenbeteiligung – in einen attraktiven und begrünten Aufenthaltsraum verwandelt und im Zuge dessen auch ein neuer, baulich getrennter Radweg in der Alserbachstraße umgesetzt.

Umfangreiche neue Parkflächen sorgen für Erholung und Kühlung

Neben den umgestalteten Straßenräumen und Plätzen spielen die Parkanlagen in Wien eine zentrale Rolle als kühle Rückzugsorte für die Menschen in Wien an heißen Tagen. Ein Blick in die jüngste Vergangenheit zeigt, welche fertiggestellten Projekte eine Menge Begrünung und Abkühlung versprechen:

Ein besonderes Highlight stellt der Stadtpark Atzgersdorf dar. Bei der Neuerrichtung der 27.000 m2 großen Grünoase lag der Fokus auf Nachhaltigkeit und Biodiversität. So entstand für die Menschen ein vielseitiges neues Naherholungsgebiet. Das Projekt umfasste – neben der Entsiegelung von 2.000 Quadratmetern Fläche – die liebevolle Integration von rund 300 Altbäumen in das neue Parkkonzept. Zusätzlich wurden 26 neue Bäume gepflanzt, um das ökologische Gleichgewicht zu stärken und die Grünflächen zu erweitern. Besonders bemerkenswert ist der neu geschaffene Wasserspielplatz mit direktem Zugang zum Liesingbach, der nicht nur für erfrischende Momente sorgt, sondern auch eine Verbindung zur Natur herstellt.

In Wien Floridsdorf entstand der rund 9.000 m² große neue Gaswerkpark. Das Begrünungskonzept des Parks umfasst 70 Bäume, darunter besonders große Exemplare, die großzügigen Schatten spenden und das Mikroklima verbessern. Blumenwiesen, Strauchpflanzungen und Stauden-Gräser-Beete entlang der Menzelstraße und der Marischkapromenade dienen dabei als wichtige Nahrungsquelle für Insekten und Vögel. Die großzügigen Rasenflächen im Park bieten nun Platz für verschiedene Aktivitäten wie Fußball, Picknicks, Frisbeespiele und Yoga.

Ebenso der Denglerpark in Wien Floridsdorf wurde auf einer Fläche von 19.815 m² umgestaltet. Im Rahmen dieser Umgestaltung wurden 10 neue Bäume gepflanzt sowie 75 m² bunte Stauden- und Gräserbeete sowie Strauchgruppen angelegt. Zusätzlich gibt es 3 Habitatbäume, die speziell für Wildbienen geschaffen wurden, um die Biodiversität zu fördern. Als Herzstück der Umgestaltung gilt die Sanierung des 465 m² großen Teiches, inklusive der Schaffung neuer Aufenthaltsbereiche mit Sitzmöglichkeiten. Auch die Hundezone im Park erfuhr eine Aufwertung durch zusätzliche Strukturelemente wie Wurzelstöcke oder Baumstämme sowie die Begrünung des wegseitigen Stabilgitterzauns mit Kletterpflanzen, um einen angenehmen Sichtschutz zu bieten.

Denglerpark, (c) Stadt Wien / Bubu Dujmic

Auch kleinere Parks tragen zur Klimafitness der Stadt bei: Der Leopold-Rister-Park, ein beliebtes Naherholungsgebiet im Herzen von Wien Margareten, erfuhr eine spannende Transformation. Auf einer Fläche von rund 4.800 m² wurde der Park zu einem coolen Erholungsort in der Stadt gemacht und verbessert seitdem die Lebensqualität der Anwohner*innen. Im Rahmen dieses Projekts wurden insgesamt 16 neue Bäume gepflanzt. Durch die Errichtung von Stauden- sowie Gräserbeete konnte die Biodiversität zusätzlich gefördert werden.

Für Familien besonders attraktiv ist der neugestaltete Czapkapark in Wien Landstraße. Damit der Spielespaß auch an heißen Tagen nicht zu kurz kommt, wurde hier ein 50 m2 großer cooler Wasser-Matsch-Bereich errichtet. Zusätzlich erhöhen mehr Begrünung durch 5 neue Bäume, weitere Naturrasenflächen, 80 m2 große neue Stauden- und Gräserbeete sowie ein Schatten spendendes Sonnensegel die Aufenthaltsqualität im Park. Dabei laden neue Sitzgelegenheiten wie Wellenliegen und Hängematten zur Rast ein.

Doch die Begrünungsoffensive geht weiter: Noch in diesem Jahr werden weitere Projekte fertiggestellt. So wird beispielsweise in Wien Meidling der 3.110 m2 Paula-von-Mirtow-Park umfassend neugestaltet. Mit einer Erweiterung von 2.720 m2 wird die Grünfläche fast verdoppelt und bietet künftig somit fast doppelt so viel Raum für Erholung. Auch die rund 22.000 m2 große, umgestaltete Parkanlage Ruthnergasse in Wien Floridsdorf wird bald eröffnet. Neben der Hundezone bleibt ein Großteil der bestehenden Blumenwiese im Sinne der Biodiversität erhalten und wird mit 87 neuen Bäumen inklusive automatischer Bewässerungsanlage und 250 Sträuchern ergänzt. Besucherinnen und Besucher dürfen sich künftig nicht nur auf 3 bepflanzte Pergolen freuen, sondern auch auf einen Tischtennis-Tisch sowie einen neuen Spielplatz mit coolem Wasserspiel.