Bauarbeiten in der Bernardgasse gestartet
Bereits seit Anfang Oktober 2023 bleibt in der Bernardgasse kein Stein mehr auf dem anderen. Die kleine Gasse in Wien-Neubau war bisher von Autos geprägt und wird nun zu einer klimafitten Wohnstraße umgestaltet. Stadträtin Ulli Sima und Bezirksvorsteher Markus Reiter waren diese Woche auf Baustellenbesuch.
Mehr Grünflächen und hohe Aufenthaltsqualität
Die Bernardgasse blüht auf, hier kommen 36 neue Bäume, zahlreiche Grünflächen und ein neue Grätzlplatzl. Die Aufenthaltsqualität im Freien wird nach Bauende im November 2024 deutlich höher sein. Hier werden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, denn die Wasserleitungen müssen erneuert werden. Die Wiederherstellung der Straße wird nun entsprechend der Wünsche der Anrainer*innen umgesetzt. Und sie haben sich für mehr Grün und eine Verkehrsberuhigung ausgesprochen.
Die Bernardgasse – eine Querstraße zum Lerchenfelder Gürtel – hat einen mit schmalem Querschnitt und ist gesäumt von gut erhaltenen Häusern aus der Biedermeierzeit. Der Straßenraum war von parkenden Autos geprägt und bot mit den überwiegend schmalen Gehsteigen nur wenig Aufenthaltsfläche im Freien. Das ändert sich nun grundlegend: Künftig sorgen 36 neue Bäume, 39 Grünflächen und zahlreiche Sträucher für eine Verbesserung des Mikroklimas. Um für beste Wachstumsbedingungen zu sorgen, ist in allen Grünflächen eine automatische Bewässerung integriert. Ein Wasserspiel, Trinkhydranten sowie mehrere Quellsteine sorgen für Abkühlung und Spaß an heißen Sommertagen. Etliche konsumfreie Sitzgelegenheiten und Spielgeräte laden zum Verweilen im Freien ein.
Die Bernardgasse wird von Gürtel bis Zieglergasse, wo technisch möglich, niveaugleich mit Pflastersteinen ausgestaltet. Durch entsprechende Pflasterung soll Regenwasser großräumig versickern können, um einerseits die Kanalisation bei Starkregen zu entlasten und andererseits durch die anschließende Verdunstung zur Kühlung beizutragen.
Umgestaltung in zwei Abschnitten
Der erste Abschnitt, zwischen Gürtel und Kaiserstraße wird ab Oktober 2023 bis voraussichtlich Dezember 2023 umgestaltet. Von Gürtel bis Wimbergergasse wird die Bernardgasse künftig verkehrsfrei. Ein neuer ampelgeregelter Fußgänger*innenübergang über den Gürtel verbindet die Bernardgasse direkt mit der U-Bahnstation Thaliastraße und der Hundeauslaufzone zwischen den Gürtel-Fahrbahnen. Zwischen Wimbergergasse und Zieglergasse wird die Bernardgasse zukünftig als Wohnstraße geführt. Ein Wasserspiel sorgt für Kühlung und Erfrischung während der heißen Sommermonate. Spielgeräte und konsumfreie Sitzgelegenheiten laden zum Verweilen und Spaß im Freien ein.
Der zweite Abschnitt, von Kaiserstraße bis Zieglergasse, wird ab März 2024 umgebaut und soll bis November 2024 abgeschlossen sein. Im Bereich zwischen Kaiserstraße und Zieglergasse werden abschnittsweise entlang der geraden Hausnummern Bäume, entlang der ungeraden Hausnummern Grünstreifen gepflanzt. So entsteht eine geschwungene Fahrbahn, mit einer Breite von drei Metern, die zur natürlichen Temporeduktion führt. Zusätzlich sollen mehrere Aufenthaltszonen mit zahlreichen Sitzgelegenheiten und Wasserelementen im konsumfreien Raum entstehen.
Breit angelegter Bürger*innenbeteiligungsprozess
Im Herbst 2021 startete ein Beteiligungsprozess bei dem über 300 Personen aktiv teilnahmen. Speziell wünschten sich Anwohner*innen Verkehrsberuhigung, mehr Grünflächen und Bepflanzung, aber auch eine ausgeglichenere Aufteilung des Straßenraums für unterschiedliche Mobilitätsarten und Interessen.
Umfangreiche Klimawandelanpassungsmaßnahmen und Begrünungselemente wie Bäume, Stauden und Gräserbeete standen im Mittelpunkt des Beteiligungsprozesses und werden nun künftig die gesamte Bernardgasse durchziehen und für Schatten und ein angenehmes Mikroklima sorgen.