Der Nordwestbahnhof war ein wichtiger Wiener Bahnhof der Monarchie. Die Monarchie ist lang vorbei und die 44 Hektar große Fläche wird zum neuen Wohnraum. Bevor bis 2035 hier 16.000 Menschen ein Zuhause finden, wird noch einiges passieren. Die nächsten Schritte: ab 21. September 2023 liegt der Flächenwidmungs- und Bebauungsplan zur Einsicht und für Stellungnahmen auf. Am 6. Oktober ist Infotag mit Musik, Kulinarik und geführten Touren von Expert*innen.

Stadtteil der kurzen Wege

Der Flächenwidmungs- und Bebauungsplan, der ab nun 6 Wochen zur Einsicht aufliegt, zeigt ein Grätzl mit einem vielfältigem Angebot für ein nachhaltiges Leben. Wenn das Grätzl 2035 fertig gebaut ist, werden hier 16.000 Menschen leben und 4.700 Menschen arbeiten. Das Ziel dabei ist, ein lebendiges Viertel mit allem zu schaffen, was man zum Leben braucht: leistbaren und attraktiven Wohnraum, Arbeitsplätzen, Bildungsmöglichkeiten sowie Kultur- und Freizeitangeboten in fußläufiger Entfernung. Das soll durch die Nutzung der Erdgeschosszonen gelingen, wo attraktive Orte für Restaurants, Büros und Geschäfte entstehen werden.

Copyright: ÖBB /januousekhavlicek.cz

Im neuen Grätzl spielt das Miteinander eine große Rolle. Das gelingt durch die erstmalige Durchquerung des Areals mit der neuen Straßenbahnlinie 12, die bereits 2025 in Betrieb geht und auf ihrer vorgesehenen Strecke durchs Gebiet voraussichtlich ab 2028 fährt. Sie verbindet über die verlängerte Wallensteinstraße nicht nur das Areal mit dem Nordbahnhof, sondern wird das bestehende Bus- und Straßenbahn-Angebot vor Ort ergänzen. Der private KFZ-Verkehr wird nur auf Stichstraßen unterwegs sein dürfen und nicht quer durchfahren können. Die Durchlässigkeit und Erreichbarkeit für Radfahrer*innen und Fußgänger*innen sowie die dichte, fußläufige Vernetzung des Stadtteils mit der Umgebung dienen dem Ziel der Stadt der kurzen Wege.

Die „Grüne Mitte“

Im neuen Grätzl werden vier Hochhäuser errichtet, womit ausreichend Platz für einen Park mit 10 Hektar öffentlicher Fläche bleibt. Zusammen mit der „Freien Mitte“ im Nordbahnviertel entsteht eine ökologisch wertvolle Spange im donaunahen Bereich von knapp 20 Hektar Fläche. Außerdem wird die ehemalige Zulaufstrecke der Nordwestbahn vom Handelskai zum Bahnareal zum Highline-Park für den Fuß- und Radverkehr umgebaut. Hier entsteht also ein Hauch von New York und Paris: Geplant ist eine durchgehende Rad- und Fußverbindung von der Stromstraße in Richtung Heiligenstadt und an das Donauufer. Die bestehenden Eisenbahnbrücken über die Hellwagstraße und die Stromstraße bleiben erhalten und werden in die Planungen integriert.

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Neue Bildungscampus

Das Nordwestbahnviertel setzt nicht nur auf die grundlegenden Bedürfnisse des Wohnens und Arbeitens, sondern legt auch besonderen Wert auf Bildung. Bereits 2028 sollen im neuen Bildungscampus Nordwestbahnhof bis zu 1.600 Kinder in 12 Kindergartengruppen, 33 Ganztagsklassen, 8 sonderpädagogischen Räumen, kreativen Ateliers, Turnhallen sowie einer Musikschule lernen, spielen und sich austoben. Für die Nachbarschaft entsteht hier zusätzlicher Freiraum, denn die Grünflächen sind außerhalb der Schulzeiten für die Öffentlichkeit zugänglich.

Mitreden und informieren

Ab dem 21. September 2023 liegen für sechs Wochen liegen die Planungsunterlagen auf. Innerhalb der Auflagefrist können schriftlich Stellungnahmen eingebracht werden. Danach werden alle eingegangenen Stellungnahmen sorgfältig geprüft und – sofern möglich – eingearbeitet. Über alle eingelangten Stellungnahmen wird dem Gemeinderat berichtet, der schließlich über den neuen Flächenwidmungs- und Bebauungsplan entscheidet.

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Am 6. Oktober 2023 findet von 14 bis 20 Uhr ein Infotag mit Musik, Kulinarik und geführten Touren statt. Expert*innen geben Antworten auf Fragen zum Entwicklungsgebiet, dem Entwurf zum Flächenwidmungs- und Bebauungsplan sowie den bisherigen Beteiligungsprozessen. Auch im STADTRAUM in der Nordwestbahnstraße 16 können Sie sich informieren. Für alle, die sich intensiv mit dem neuen Nordwestbahnhof beschäftigen wollen, sind die Thementagen am 12. Oktober und am 19. Oktober 2023 jeweils von 15 bis 19 Uhr. Expert*innen der MA 21 stehen im STADTRAUM für Gespräche zur Verfügung.

Blick zurück

In der dritten Folge des Podcasts der Geschichtsgreißlerei geht es um das Gebiet des Nordwestbahnhofs. In 48 Minuten erfahren Sie nicht nur mehr über die bewegte Geschichte dieses Verkehrsknotens, sondern auch, was das mit einer Skipiste zu tun hat.