Wien: Autofreie Innenstadt?
Am Mittwoch, 17. Juni 2020 präsentierten Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin Birgit Hebein und Bezirksvorsteher der Inneren Stadt Markus Figl ein Konzept für einen verkehrsberuhigten 1. Bezirk. Bürgermeister Michael Ludwig ist für eine Verkehrsberuhigung, möchte das Konzept vor einer Entscheidung im Juli aber noch prüfen.
Vor allem der Durchzugsverkehr soll stark reduziert werden. “Der unmittelbare Verkehrsrückgang wird bis zu 30 Prozent betragen”, sagt Hebein: “Die Klimakrise ernst nehmen, heißt verkehrspolitisch mutig zu handeln. Der Verkehr ist für über 40 Prozent des CO2-Ausstoßes in Wien verantwortlich. Mit einer autofreien Innenstadt atmen also auch unsere Kinder und Enkelkinder auf.”
Platz im öffentlichen Raum
Nicht nur der fließende, auch der ruhende Verkehr wird mit dem neuen Verkehrskonzept drastisch gesenkt. Im öffentlichen Raum dürfen in Zukunft etwa nur mehr AnrainerInnen, Menschen mit Behinderung und Fahrzeuge für Ladetätigkeiten parken. Die Maßnahme gibt den BewohnerInnen und BesucherInnen den Platz in der Inneren Stadt zurück.
Grundlage des präsentierten Konzepts war unter anderem ein Bürgerbeteiligungsverfahren, so Bezirksvorstehr Markus Figl: „Es gab ein großes Bürgerbeteiligungsverfahren und viele Gesprächsrunden im Bezirk, auf denen unser Gesamtverkehrskonzept für die Innere Stadt basiert. Jetzt gibt es ein ordentliches Verfahren, in das sich alle einbringen können. Eine zügige Abwicklung ist wichtig, aber meine Priorität ist eine gute Lösung, mit der möglichst viele Menschen zufrieden sind.”
Entscheidung Mitte Juli
„Ich bin als Bürgermeister interessiert an Verkehrsberuhigung im 1. Bezirk“, beteuerte Bürgermeister, Michael Ludwig am Montag, 22. Juni. Grünes Licht gibt er für die geplante Verkehrslösung in der Innenstadt aber noch nicht. Er will das Konzept erst prüfen, sagte er nach einem Gespräch mit Bezirksvorsteher Markus Figl und Verkehrsstadträtin Birgit Hebein. Ein vorläufiges Ergebnis dieser Begutachtung erwartete sich Ludwig für „Mitte Juli“, dann werde er entscheiden.